Das Gründungsgeschehen wurde bislang dominiert durch den Fokus auf Innovation, finanzielles Wachstum und Skalierbarkeit sowie die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen. Das Projekt HCE dient der Konzeption und Entwicklung eines „Lab for Innovation & Social Impact“ (LISI) zur Verbreiterung einer mensch-zentrierten Gründungskultur. Im Mittelpunkt stehen Untersuchungen bezüglich der gründungsspezifischen Branchencharakteristika in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft. Durch das Projekt sollen junge Entrepreneure der Fakultäten III – Medien, Informatik und Design sowie V – Diakonie, Gesundheit und Soziales über das Motiv der Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit aktiviert werden. Ziel ist zudem, sie für eine zukunftsfähige Unternehmensführung vorzubereiten.
Die Idee der person-zentrierten Gründung soll insbesondere intrinsisch motivierte Akteure ansprechen. Sie soll dort unterstützen, wo brancheneigene Charakteristika besondere Maßnahmen verlangen. Dabei sollen die Akteure in die Lage versetzt werden, Chancen aus den Bedarfen der Umwelten erkennen zu können, die sich insbesondere aus deren Diversität ergeben. Mit dem LISI sollen fördernde Umfeldbedingungen geschaffen und bereits bestehende Maßnahmen besser bedient werden. Insgesamt sollen die Defizite hinsichtlich der Interaktionsbeziehungen und des Wissensaustausches ausgeglichen, sowie starke oder regionalspezifische Nachfragepotenziale verifiziert werden. Vor allem aber sollen durch LISI mit Design Thinking und anderen agilen Prozessen mensch-zentrierte Innovationen entwickelt werden, die für ein sozialunternehmerisches Spektrum bzw. eine stärkere Wirkungs- statt Profitorientierung stehen. So soll auf eine Diversität fußende Wandlungsfähigkeit der Organisationsmitglieder erreicht werden.
Womit beschäftigt sich das Projekt?
Während der Projektlaufzeit von März bis August 2019 sollen Untersuchungen die Charakteristika erarbeiten, Formate und Maßnahmen überprüfen:
- Untersuchung branchenspezifischer Charakteristika: ›Mindsets‹ und Hemmnisse bei Gründungsvorhaben; Untersuchung geeigneter Methoden, Formate und der Ansprache
- Untersuchung der möglichen Einbindung der Landeskirche
- Aufbau branchenspezifischer, gründungsunterstützender Strukturen
- Sensibilisierungsmaßnahmen: z.B. Universal Design, Diversity, Inklusion, …
- Qualifizierungsmaßnahmen: z.B. Design Thinking, Lean StartUp, Kommunikationsstrategien
- Interaktionsmaßnahmen: z.B. MeetUps & interdisziplinäre Zukunftswerkstätten
- Kommunikationsmaßnahmen: bei StartUps, Führungskommunikation
- Klärung des Projektantrages bzgl. der Förderschwerpunkte ›Potenziale‹ oder ›Regionales‹
Was ist HCE?
Human Centered Entrepreneurship steht für wirtschaftliches Handeln zum Zwecke der Verbesserung sozialer und/oder ökologischer Gegebenheiten und schließt somit Social Entrepreneurship ein. Gemäß der Nexster-Vision HCE sollen in einem „Labor für Innovation und Social Impact“ die Fakultäten III und V der Hochschule Hannover durch orientierungsgebende Events und Design Thinking Workshops, durch Seminare sowie durch individuelle Team-Coachings für Gründungsvorhaben sensibilisiert und begeistert werden. Auch soll die einzigartige Idee für Produkte/Services zur wirkungsorientierten Gründung motivieren. In dem Labor treffen visionäre Kraft, intrinsische Motivation und kritischer Diskurs aufeinander.
Über Nexster
„Mit Guten gründen“: Nexster ist das Entrepreneurship-Center der Hochschule Hannover (HsH). Dies entstand aus einem EFRE-Projekt 2013 und ist heute eine Stabsstelle des Präsidiums der HsH. Nexster hilft Gründungswilligen aus dem Umfeld der Hochschule dabei, eigene Ideen erfolgreich in Produkte, Service-Angebote und Unternehmen zu verwandeln.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Prof. Gunnar Spellmeyer
Hochschule Hannover
Fakultät III – Design und Medien
Expo Plaza 2
30539 Hannover
Tel. +49 511 9296-2760
gunnar.spellmeyer(at)hs-hannover.de