Zwei Forschende justieren einen Roboterarm.

Genderaspekte in der Forschung

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Genderaspekte als Kriterium für exzellente Forschungsanträge

Die sachgerechte Berücksichtigung von Genderaspekten in Forschungsvorhaben ist als Kriterium zur Bewertung der wissenschaftlichen Exzellenz eines Forschungsantrags in den letzten Jahren immer mehr in der Vordergrund gerückt. Gender und Chancengerechtigkeit sind als Querschnittsaspekte in Horizont Europa verankert, dem 95 Milliarden Euro fassenden Budgettopf des weltweit größten Einzelförderprogramms für 2021-2027. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG erwartet seit 2021 ebenfalls Ausführungen zur Geschlechterdimension von Forschungsvorhaben, soweit diese inhaltlich einschlägig ist.

Für Forschungsprojekte aus allen Fachdisziplinen ist die Berücksichtung von Genderaspekten für eine exzellente Forschung relevant, indem sich der jeweilige Forschungsgegenstand unterschiedlich auf die Geschechter auswirken kann bzw. die Berücksichtigung der Geschlechter zu differenziertenen Forschungsergebnissen führen kann. Das Forschungsvorhaben sollte also bereits im Vorfeld hinsichtlich geschlehcterspezifischer Unterschiede und Auswirkungen überprüft werden, um geschlechtsbezogene Verzerrungseffekte frühzeitig zu erkennen. Dabei können der "Leitfaden zur Integration von Gender in Forschungsvorhaben" der HsH und die "Checkliste für Antragstellende zur Planung von Forschungsvorhaben" der DFG unetrstützen.

Leitfaden "Genderaspekte in der Forschung"

Der Leitfaden "Genderaspekte in der Forschung" wurde von Dr. Sarah Dangendorf (ehemalige Mitarbeiterin der Stabsstelle Forschung, Entwicklung und Transfer der HsH) entwickelt.

Wozu der Leitfaden?

Der Leitfaden soll Forschenden dabei helfen, ihre Projekte gendersensibel zu konzipieren und durchzuführen. Unterstützung ist hier häufig sinnvoll, weil die Bedeutung von Gender als gesellschaftliches Strukturelement auch in von der Geschlechterforschung scheinbar eher weit entfernten Forschungsfeldern nicht unterschätzt werden sollte. So lassen sich mit Fokus bspw. auf Frauen und Männer potentiell unterschiedliche Lebensrealitäten und Bedürfnisse erfassen. In Folge erhöht sich die Qualität der Forschung, genauso können spätere Kosten durch fehlerhafte oder unzureichende Ergebnisse – z.B. bei Produktentwicklungen – vermieden werden. Darüber hinaus treten bei der Durchführung von Forschungsprojekten stellenweise Defizite in Bezug auf Gleichstellung auf, v.a. bei der Zusammensetzung von Teams. Entsprechend ist es wichtig, Gender sowohl bei der inhaltlichen Planung von Projekten wie auch bei administrativen Entscheidungen direkt zu adressieren.

Leitfaden Genderaspekte in der Forschung

"Checkliste für Antragstellende zur Planung von Forschungsvorhaben" der DFG

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt eine Checkliste zur Verfügung, die für die Planung von Forschungsvorhabens Anhaltspunkte bietet, ob im Projektantrag Angaben zu Geschlecht und/oder Vielfältigkeit erforderlich sein könnten.