Kabelloses Ladesystem für Elektrofahrzeuge: Forschungsprojekt LaneCharge präsentiert erfolgreiche Ergebnisse
Das LaneCharge-Konsortium hat ein wegweisendes Ladesystem für die induktive Aufladung von Elektrofahrzeugen entwickelt. Zukünftig wird es möglich sein, das Laden bequem aus dem Fahrzeuginneren heraus zu steuern – sei es beim Parken, beim Ampelstopp oder zu Hause in der Garage.
Im Rahmen der offiziellen Abschlussveranstaltung des Projektes LaneCharge stellen die Konsortialpartner in Hannover am 6. Dezember 2023 ihre Forschungsergebnisse vor. Das Forschungsprojekt startete 2019 und wird noch in diesem Jahr abgeschlossen.
Die Praxistests unter Laborbedingungen waren erfolgreich: Auf dem Gelände der Hochschule Hannover (HsH) können Elektrofahrzeuge auf einer Teststrecke über 90 Meter auf bis zu 12 Induktionsspulen kabellos geladen werden. Die Technik wird auch nach Projektabschluss der HsH für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen. Prof. Dr.-Ing. Heiko Hepp vom Konsortialführer Hochschule Hannover erläutert: „Das im Projekt entwickelte induktive Ladesystem erlaubt kontinuierliche Zwischenladungen u.a. für „Stopp & Go -Situationen“, wie z.B. an einem Taxistand, wodurch eine kleinere Kapazität der Batterie bzw. eine erhöhte Reichweite der Fahrzeuge ermöglicht wird. Das Ladesystem ist insbesondere für Kommunen und Infrastrukturbetreiber attraktiv, da Ladepunkte ohne Veränderung des Stadtbildes geschaffen werden können.“
Die Besonderheiten des Projektes sind die Integration der Induktionsspulen in den Asphalt, die Steuerung der benötigten Ladeleistung durch die Fahrzeugseite (wurde zum Patent angemeldet) und die teilweise Unterbringung der Ladeelektronik in unterirdische Schaltschränke, sogenannte Unterflurverteiler. Es sind keine zusätzlichen Ladesäulen mehr erforderlich und die Anlage fügt sich optisch neutral in das Straßenbild ein.
Das Forschungsprojekt „LaneCharge” wird mit insgesamt 2,77 Mio. Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die Richtlinie wird koordiniert durch die NOW GmbH und umgesetzt durch den Projektträger Jülich (PtJ).
Zu den Verbundpartnern des Projektes LaneCharge gehören vier Konsortialpartner aus Wissenschaft und Industrie: EDAG Engineering GmbH (Leistungselektronik sowie Fahrzeugintegration), Hochschule Hannover (Projektleitung, Leistungsregelung sowie Kommunikationssystem), SUMIDA Components & Modules GmbH (Induktionsspulen), Technische Universität Braunschweig (Straßenintegration). Als assoziierte Partner sind Enercity AG, Götting KG, Hallo Taxi 3811 GmbH und die Landeshauptstadt Hannover beteiligt